Natürlich ist es kalt in der Halle. Wir stehen zusammen, rüsten uns mit Handschuhen und Pudelmütze für die nächste Stunde aus, beim Sprechen wird unser Atem in kleinen Wolken sichtbar. Michael Wandschura scheint die Kälte jedoch gar nicht zu bemerken. Er zeigt uns strahlend die Eishalle der EA Schongau Mammuts, die Heimat seines Eishockey-Vereins.

Wandschura ist Systemingenieur bei VINCORION und tüftelt dort an einer neuen Generation hybrider Stromerzeugeraggregate. Was viele nicht wissen: In der Wintersaison, immer dienstags und donnerstags, tauscht er nach der Arbeit sein Bürooutfit gegen das Trikot mit der Nummer 13. Dann geht es für ihn zum Training mit seiner Eishockey-Mannschaft, um sich auf das nächste Heim- oder Auswärtsspiel am Wochenende vorzubereiten.

Photo: philm

„Ohne Eishockey ist so ein Winter ziemlich lang und einsam“

Wenn er von seinem Sport, seinem Verein und seinen Teamkollegen bei den EA Schongau Mammuts erzählt, ist Wandschuras Begeisterung ansteckend. „Erst während der Corona-Pandemie habe ich gemerkt, wie lang und einsam so ein Winter ohne Eishockey ist“, sagt er lachend, „Als ich mit meinem Team endlich wieder aufs Eis durfte, war das einer der schönsten Momente.“

Wandschura, den hier alle nur Hexer nennen, zeigt uns das Spielfeld mit dem VINCORION-Logo unterm Eis, die Tribüne, die Spielerbank. In den Umkleiden hängen die schwarzen und weißen Trikots an einer Stange unter der Decke, die Eishockey-Schläger lehnen lässig an der Wand neben den Holzbänken. Eine Szene hinter den Kulissen, die Besucher des Eisstadions gewöhnlich nicht zu Gesicht bekommen. Genauso wie Wandschuras Trainings-Vorbereitungen, der nun damit begonnen hat, seine Schlittschuhe zu schleifen. „Ich mache das lieber selbst“, sagt er bestimmt, während die Funken in hohem Bogen von den Kufen wirbeln.

Photo: philm

„Für mich gab es nichts anderes“

Auf die Frage, wie er zum Eishockey kam, antwortet Wandschura: „Damals haben alle Eishockey gespielt. Da gab es für mich nichts anderes.“ Nach Stationen beim ESV Kaufbeuren, EC Peiting, und ERC Sonthofen blieb der Verteidiger ab 2007 den EA Schongau Mammuts treu. Zunächst spielte er in der ersten Mannschaft, die in der Bayernliga erfolgreich Spiele austrägt. Seit 2012 gehört er zur Mannschaft 1B und lässt es mit dem Sport zumindest etwas ruhiger angehen.

Dass es allerdings auch hier ordentlich zur Sache geht, beweist das Team kurze Zeit später auf dem Eisfeld. Der Puck wechselt nach den Anweisungen des Trainers präzise von Spieler zu Spieler. Die Bewegungen auf dem Eis sind schnell und koordiniert. Bei dem hohen Tempo haben wir Schwierigkeiten, das Geschehen mit der Kamera zu dokumentieren.

Photo: philm

„Vor allem soll Eishockey Spaß machen“

Anders als die Spieler, die sich beim Training ordentlich verausgabt haben, sind wir inzwischen ziemlich durchgefroren. Trotzdem wollen wir es abschließend noch einmal genau von Wandschura wissen: Nach zwei gewonnenen Meisterschaften, bis heute 608 absolvierten Spielen, unzähligen emotionalen, nervenaufreibenden und über Sieg oder Niederlage entscheidenden Team-Momenten: Was kann man aus dem Eishockey-Sport fürs Leben lernen? „Verantwortung für die eigene Rolle im Team, Ausdauer und Zielstrebigkeit. Das lässt sich auch auf meine Arbeit als Ingenieur anwenden. Wenn wir als Entwicklerteam an neuen Projekten wie den hybriden Stromerzeugeraggregaten arbeiten, sind genau diese Werte gefragt“, antwortet Wandschura, und fügt hinzu, „Aber vor allem soll Eishockey Spaß machen.“ Das versuche er auch seinen Kindern mitzugeben, die inzwischen genau wie er auf dem Eis stehen.

 

Schon gewusst? VINCORION sponsert seit 2021 den Eishockey-Verein EA Schongau. Noch bis zum 30. März 2024 können Fans die Mammuts der ersten Mannschaft auf dem Eis erleben, bevor es in die Sommerpause geht. Aktuelle Infos, Spieltermine und Live-Übertragungen gibt es hier.

DDW Die Deutsche Wirtschaft hat uns mit dem Siegel „Exzellenzbetrieb Deutscher Mittelstand“ ausgezeichnet. Dafür fragte das Business-Netzwerk insgesamt 26 Faktoren der Unternehmensführung in den Kategorien Innovation, Zertifizierungen, Arbeitgeberleistungen, Engagement gegenüber Mitarbeitenden, Umwelt und Gesellschaft sowie die geschäftlichen Kennzahlen ab. Mit einem exzellenten Ergebnis.

„Wir freuen uns sehr, diese Auszeichnung erhalten zu haben. Wir arbeiten konsequent an unserem Unternehmenserfolg und das Siegel bestätigt uns zusätzlich in unseren Bemühungen“, erklärt Geschäftsführer Dr. Stefan Stenzel. Dabei werden mit dem „Exzellenzbetrieb Deutscher Mittelstand“ ebenso die Leistungen einer Organisation wie dessen Kultur gewürdigt.

Unsere Leistungen: passgenaue Technologien am Puls der Zeit

Als langjähriger Partner der Industrien Luftfahrt, Bahn sowie Sicherheit und Verteidigung gehören spezifische Kundenanforderungen zu unserem täglichen Geschäft. Hier sind innovative Lösungen gefragt, die auch unter Extrembedingungen mehrere Jahrzehnte funktionieren und allen Belastungen verlässlich standhalten. Da es sich um stark regulierte Anwendungsbereiche handelt, müssen eine Vielzahl von Zertifizierungen, Richtlinien und Qualitätsstandards erfüllt werden.

Die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden, meist verbunden mit langjährigen Partnerschaften, ist entscheidend, um diesen hohen, teils sehr spezifischen Anforderungen gerecht zu werden. Zudem folgt unsere Produktentwicklung und -optimierung definierten Megatrends. Insbesondere nachhaltigen und klimaschonenden Technologien kommt bei VINCORION eine wachsende Bedeutung zu. Im Bereich Green Defense können wir unser Know-how ideal einsetzen, da die Energieeffizienz seit jeher bei unseren Stromerzeugungsaggregaten eine zentrale Rolle spielt.

Unsere Kultur: der Wert der Mitarbeitenden

Treiber unseres Erfolgs sind dabei maßgeblich unsere Kollegen, die mit ihrer Arbeit für die Luftfahrt-, Bahn- oder Verteidigungsbranche einen individuellen Beitrag für die Sicherheit unserer Gesellschaft leisten. Wie wir zusammenarbeiten wollen und welche Werte wir dafür zugrunde legen, definieren wir im „Leitbild unserer Zusammenarbeit“ und „Leadership-Kompass“ für Führungskräfte. Denn langfristiger Unternehmenserfolg kann nur in einem Umfeld stattfinden, in denen sich Mitarbeitende wohlfühlen. Dazu gehört für uns auch ein gesundes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben durch gelebte Konzepte wie flexible Arbeitszeitmodelle, weitgehend selbstbestimmbare tägliche Arbeitszeiten und mobiles Arbeiten. Mit individuellen Weiterbildungsmaßnahmen werden Expertisen gefördert und Innovationsprozesse angeregt. Weitere Vorteile wie altersvorsorgewirksame Leistungen, Gesundheitsmanagement oder Incentivierungen runden das Angebot ab.

Ein Erfahrungsbericht von der InfoDVag Heer 2023

In der Verteidigungsindustrie gilt wie überall: Um passende Lösungen und Produkte zu entwickeln, müssen wir die Anforderungen unserer Kunden genau verstehen. In unserem Fall gehört dazu, sich intensiv mit den Abläufen und Einsatzszenarien bei der Bundeswehr zu beschäftigen. Die Dienstliche Veranstaltung zur Information im Heer (InfoDVag H) bietet die Möglichkeit, einen real erlebbaren Einblick in den täglichen Dienst der Streitkräfte zu erhalten. Unser Kollege Bjane Jacobsen, Business Process Analyst bei VINCORION, hat diesen einwöchigen Lehrgang absolviert. Hier berichtet er von seinen Erfahrungen bei der Bundeswehr in Munster:

26.06.2023 – „Eine bunte Mischung“

Wir starten als eine bunte Mischung, aus allen Regionen Deutschlands, von 24 bis 64 Jahren, weiblich und männlich. Dabei sind beispielsweise Bibliotheksleiter, Sozialarbeiter, IT-Spezialisten, Richter, Regierungsbeamte, Bürgermeister, Pfarrer oder Abgeordnete aus dem Bundestag. Mit dem Anlegen der Uniform legen wir unseren Alltag für eine Woche ab. Mein größter persönlicher Härtetest zu Beginn: eine Woche telefonisch nicht erreichbar.

Nach einer kurzen Einführung in den Formaldienst – Marschieren, Grüßen, Antreten – werden wir mit Schulterschlag vorübergehend zum Oberleutnant der Reserve ernannt. Besonderes Highlight am ersten Tag bildet unser feierliches Gelöbnis im Beisein von unserem Brigadegeneral, unterstützt durch das eigens dafür angereiste Marinemusikkorps aus Wilhelmshaven sowie einer Ehrenformation.

Bjane Jacobsen

27.06.2023 – „Nichts ist so beständig wie die Lageänderung“

5:30 Uhr – „InfoDVag, AUUUFSTEHEN!“, hallt durch die Gänge vor unseren Stuben. In weiser Voraussicht haben sich manche ihre Wecker bereits einige Minuten zuvor gestellt, andere quälen sich nun aus dem Nachtlager. Nach dem gemeinsamen Frühstück folgt die Presseschau durch den Presseoffizier der Panzertruppenschule. Unser Brigadegenereal stellt die Ausbildung im Heer vor. An seinen Vortrag schließt sich eine lebhafte Diskussion an.

Danach geht es zum Exerzierplatz. Beim Aussteigen aus den Bussen donnern zwei NH90 Hubschrauber der Heeresflieger über uns hinweg. Zum Glück haben alle ihre Schutzbrillen auf, sodass die herumwirbelnden Zweige und der Staub kein Problem darstellen.

Ausführliche Sicherheitseinweisungen durch die Besatzungen bereiten uns auf den Flug vor. Die Gruppen 1 und 2 können planmäßig zum Truppenübungsplatz verlegt werden. Den anderen ist das Wetter dann nicht mehr so wohlgesonnen… Aufgrund eines aufziehenden Gewitters müssen Gruppe 5 und 6 im Regen auf den Air-Bus-Ersatzverkehr warten, während die Gruppen 3 und 4 ihre Mittagsverpflegung außerplanmäßig am Fliegerhorst Faßberg genießen. Wir lernen: Nichts ist so beständig wie die Lageänderung.

Mit dem TPz Fuchs und ATF Dingo geht es in rasanter Geländefahrt zum Orientierungsmarsch. Das gemeinsame Lösen der Aufgaben stärkt die Kameradschaft mit jeder Station. Besonderes Highlight ist die Gruppenaufgabe zum Überwinden von Hindernissen – „Minen-Spinnennetz“ sowie eine Schlauchbootfahrt.

28.06.2023 – „Im Zeichen der schweren Kräfte“

Jetzt kommt „Heavy Metal“, denn der heutige Tag steht im Zeichen der schweren Kräfte, also der Kettenfahrzeuge. Wir ziehen Lose für Geländefahrten mit den Panzern Marder, Puma und Leopard 2. Mit über 50 km/h wühlen sich die Ketten durch den Heidesand, Äste streifen dicht über unsere Köpfe und Staub vernebelt den Himmel. Wir erleben die Fahrt im Gefechtsraum der Schützenpanzer und staunen, wie eng es für die Soldaten hier ist. Ein Panzervernichtungstrupp der Panzergrenadiere zeigt in seiner Vorführung eindrucksvoll, wie abgesessen und aufgeklärt wird.

Dann stehen wir am Schützengraben. In einem gleichermaßen beeindruckenden Szenario demonstriert uns die Panzertruppe ihre präzise Abstimmung der verbundenen Kräfte im Feuerkampf. Wir erleben Leopard 2, Puma, Marder sowie abgesetzte Panzergrenadiere im scharfen Schuss. Außerdem lernen wir die Aufklärungseinheit mit Fennek, Fuchs und der Drohne Luna kennen.

Bjane Jacobsen

29.06. und 30.06.2023 – „Altes Eisen, große Emotionen“

Alles wie immer: Aufstehen 5:30, Frühstück, Presseschau. Routine stellt sich ein. Special Guest: Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, spricht zur Zukunft der Bundeswehr und den politischen Hintergründen von Entscheidungen. Lebhafte Diskussion mit der Spitze des Heeres.

Danach folgt eine didaktische Einweisung in die Handwaffen des Heeres, ein besonderer Fokus liegt auf der Sicherheits- und Schießtechnik. Kompetente Anleiterinnen und Anleiter aus dem laufenden Offizierslehrgang geben wertvolle Tipps – erst am Simulator, dann am Schießstand. Parallel lernen wir das Leben im Felde kennen: Feuer machen, Trinkwassergewinnung und Dackelgarage bauen.

Ein weiteres Highlight: Der Besuch im Panzermuseum Munster. Altes Eisen – große Emotionen. Die Entwicklung der Panzer fasziniert. Von den ersten Modellen wie dem Panzerkampfwagen A7V über Königstiger bis zum Leopard 2.

Fazit – „Der Feldanzug verbindet“

Es waren intensive Tage mit außergewöhnlichen, für uns nicht alltäglichen Einblicken in die Bundeswehr. Das abwechslungsreiche Programm aus Fachvorträgen, lebhaften Diskussionen, umfangreichen Vorführungen und vielen eigenen hautnahen Erfahrungen wird uns auch in Zukunft begleiten. Alle Lehrgangsteilnehmenden beschlich ein grobes Verständnis davon, was Kameradschaft bedeutet. Der Feldanzug verbindet.

Die Stimmung war heiter, gleichwohl beschäftigten uns die ernsten Themen, für welche die Bundeswehr auch steht: Kampf, Verwundung und Tod. In der Bundeswehr von 2023 treffen wir auf Soldaten aus Ungarn, Thailand, Brasilien, Südkorea, Italien und auch aus der Ukraine. Wir sind beeindruckt von jungen Frauen und Männern, die hoch kompetent und motiviert ihre Aufgaben erfüllen. Unser großer Respekt gebührt den Angehörigen der Bundeswehr, die unsere demokratischen Werte und Freiheit verteidigen. Auch wir haben verstanden, was wehrhafte Demokratie bedeutet und wie notwendig sie ist.

Fotos: VINCORION / Bjane Jacobsen

Sie sind nicht nur gefährliche Raubtiere, sondern leihen auch den Systemen der Bundeswehr ihren Namen: Leopard, Puma und Boxer erinnern im militärischen Einsatz entfernt an ihre tierischen Paten. Was die einzelnen Panzer auszeichnet und welche Typen unterschieden werden können, zeigt unser Überblick.

Als sogenannten Kampfpanzer nutzt die Bundeswehr den Leopard 2. Genau wie das Raubtier zeichnet sich dieser durch hohe Beweglichkeit und Kraft aus: Dafür sorgen die starke Panzerung, die großkalibrige Kanone in einem um 360 Grad drehbaren Geschützturm und – ein entscheidender Unterschied zu den Transportpanzern – das Kettenfahrwerk. Der Leopard 2 wird zur Bekämpfung feindlicher Kampfpanzer und befestigter Stellungen genutzt. Für einen reibungslosen Betrieb sorgt unter anderem die Bordnetzversorgung, das Großstaubgebläse und die Turm- und Waffenstabilisierung von VINCORION. Weitere bekannte Kampfpanzer sind der Challenger 2 (Großbritannien), M1 Abrams (USA), Leclerc (Frankreich) und K2 Black Panther (Südkorea).

Schützenpanzer wie der Puma und sein Vorgänger Marder sind ebenfalls an vorderster Front im Einsatz, jedoch leichter gepanzert. Ihre Aufgabe ist der Transport von Infanteriegruppen – sechs bis zehn Personen neben der eigentlichen Besatzung – und die Unterstützung im Gefecht. Vom Wort „Schütze“ (und nicht wie oft angenommen von „Schutz“) leitet sich auch der Name ab. Schützenpanzer sind mit leichteren, schnell feuernden Maschinenkanonen und immer häufiger mit Panzerabwehrlenkflugkörpern bestückt. Eine Besonderheit des Puma: Es handelt sich um den ersten Schützenpanzer mit einem 170 kW-Hochvolt-Energiesystem. Die hochmoderne Bordnetzversorgung mit dem kompakten Startergenerator, der sich zwischen HPD-Motor und Getriebe befindet, ist ebenso eine Entwicklung von VINCORION wie die Turm- und Waffenstabilisierung. Aktuell optimieren wir die Leistungselektronik des Puma.

Schon gewusst?

Auch andere Länder lassen sich aus dem Reich der Tiere und sogar Fabelwesen inspirieren. Der chinesische Jagdbomber Xian JH-7 wird so zum Beispiel „Fliegender Leopard“ genannt, das Kampfflugzeug Chengdu J-10 „Energischer Drachen“.

Transportpanzer wie der Fuchs oder Transport-Kraftfahrzeuge wie der Boxer sind deutlich schwächer gepanzert, dafür aber schneller und wendiger. Ein weiteres Unterscheidungskriterium: Sie haben kein Kettenfahrwerk, sondern Räder. Transportpanzer zeichnen sich zudem durch ihre Multifunktionalität aus. Mit Sanitäts-, Aufklärungs-, Waffen- und anderen Missionsmodulen werden die Systeme passend zum jeweiligen Anwendungszweck ausgerüstet. Die Bordnetzversorgung des Boxer stammt ebenfalls von VINCORION.

Hinzu kommt eine Reihe von Spezialpanzern, die einen Sonderauftrag bei der Bundeswehr erfüllen.

Der Büffel oder Bergepanzer 3 A1 ist mit einem Gefechtsgewicht von 55,3 Tonnen und 1.500 PS ein echter Koloss. Seine dreiköpfige Besatzung räumt Hindernisse aus dem Weg und ist in der Lage, sogar liegengebliebene Gefährte unter Beschuss zu bergen. Dabei hebt die Krananlage des Büffels bis zu 30 Tonnen. Das Fahrgestell ist baugleich mit dem Kampfpanzer Leopard 2. Neben der Bordnetzversorgung liefert VINCORION den Schweißregler für das verbaute Gerät, mit dem der Büffel Reparaturen erledigt.

Der Brückenlegepanzer Leguan löst allmählich seinen Vorgänger, den Biber, ab. Das Fahrgestell basiert ebenfalls auf dem Leopard 2, der Turm wird jedoch durch eine Panzerschnellbrücke mit Verlege-Einrichtung ersetzt. Damit kann der Leguan innerhalb von fünf Minuten eine 26 Meter lange Überquerung bauen. Alle schweren Gefechtsfahrzeuge der Bundeswehr können die Brücken aufgrund der hohen Tragfähigkeit von mehr als 70 Tonnen nutzen und so kleine Flüsse oder Hindernisse überwinden.

Ausgestattet mit einem Baggerarm und einem Räumschild mit Aufreißzähnen für harte Böden gräbt sich der Pionierpanzer Dachs genauso geschickt durch das Erdreich wie das tierische Original. Er erledigt Räum-, Bagger- und Bergearbeiten, bereitet Stellungen für Kampfpanzer vor und macht unwegsames Gelände befahrbar. Selbst vor dem Grund von Gewässern macht er nicht Halt: Unterwasserfahrten sind bei einem Wasserstand bis zu 4 Metern möglich.

Flink und leicht, aber nicht zu unterschätzen: Das Vollkettenfahrzeug Wiesel gibt es in verschiedenen Varianten zur Aufklärung, zum Kampf gegen feindliche Ziele oder zur medizinischen Versorgung. Seine überschaubare Größe brachte ihm den Spitznamen „Pocket Tank“ ein. Obwohl seine Ketten gerade einmal so schmal wie ein Notizbuch sind, überzeugt der Waffenträger Wiesel 1 mit hoher Feuerkraft und kann selbst für ausgewachsene Kampfpanzer zur Gefahr werden. Insbesondere die Gebirgs- und Fallschirmjägertruppe des Heeres nutzt das lufttransportfähige Fahrzeug.

Alles, was Sie über die Panzer der Bundeswehr wissen müssen

Der Schutz von Großstädten und Siedlungen, von Energieanlagen oder der Infrastruktur vor Bedrohungen aus der Luft wird kontrovers diskutiert. Gerade seit den verstärkten russischen Raketenangriffen auf die Ukraine drängt sich die Frage auf, was Abwehrsysteme leisten können – und, welche in Deutschland eingesetzt werden. Am Rande des Treffens der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel haben 14 europäische Staaten und Deutschland gerade erst den „Letter of Intent“ zur Gründung einer European Sky Shield Initiative (ESSI) zur Luftverteidigung unterzeichnet – denn bei der Verteidigung gegen Bedrohungen aus der Luft und dem Weltraum hat Deutschland Nachholbedarf. Das Technologieunternehmen VINCORION aus Wedel bei Hamburg, selbst Zulieferer für die Energieversorgung von Abwehrsystemen, gibt einen Überblick zum Thema Schutzschirme.

Diese Systeme sind in der NATO im Einsatz

„Ein wirkungsvoller Schutzschirm besteht aus mehreren Systemen, die aufeinander aufbauen, verknüpft sind und sich wie eine Kuppel aufspannen“, erklärt Dr. Stefan Stenzel, Geschäftsführer von VINCORION. Das bekannteste Abwehrsystem ist „Patriot“ des Herstellers Raytheon, das schon seit den 1980er Jahren auf dem Markt ist und ständig weiterentwickelt wird. Die aktuelle Version ist „Patriot PAC-3 MSE“. Der Patriot-Lenkflugkörper kann bis zu fünf Ziele gleichzeitig bekämpfen, etwa ballistische Raketen, die er direkt trifft. Es sind Systeme mit unterschiedlichen Reichweiten im Angebot, beispielsweise hat ein System der Bundeswehr knapp 70 Kilometer Reichweite. Da Patriot fortlaufend verbessert wird, wird es bis über das Jahr 2040 hinaus im Einsatz sein.

„Bei der Modernisierung und der Anpassung an aktuelle Verteidigungsszenarien spielt die Energieversorgung eine Hauptrolle, kommen doch immer mehr und vor allem leistungsfähigere Komponenten zum Einsatz“, sagt Stefan Stenzel. „Das ist der Fall etwa bei der Auslegung neuer Radare wie dem LTAMDS-Radar oder bei der Bildung ganzer Schutzschirme, die zudem mitwachsen und per Plug-and-Fight-Funktion miteinander verknüpfbar sein sollen.“ Gleichzeitig seien aber auch ressourcenschonende Komponenten gefordert, hinsichtlich der Emissionen, aber auch der Kraftstoffverbräuche und damit der Einsatzkosten.

Ein weiteres System ist das US-amerikanische „THAAD“ („Terminal High Altitude Area Defense“), das in der mittleren Reichweite von rund 200 Kilometern eingesetzt wird, von den USA wie von den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dieses System kann Raketen in der letzten Phase ihres Fluges aufhalten.

In die Schlagzeilen gekommen ist das neue System „IRIS-T“ aus Deutschland, von dem ein erstes Exemplar gerade an die Ukraine geliefert werden konnte. Es wurde bisher nur an wenige Länder ausgeliefert, die Bundeswehr selbst wird wahrscheinlich noch damit ausgerüstet werden. Aber die Raketen, mit denen es arbeitet, sind erprobt, da sie auf einer Entwicklung für den Eurofighter basieren. „IRIS-T“ kann Jets, Hubschrauber, Kurzstreckenraketen, Drohnen und Lenkflugkörper mit einer Reichweite bis zu 40 Kilometer bekämpfen.

Für den äußeren Teil der Schutzschirme, die sich wie Kuppeln aufbauen, plant Deutschland die Anschaffung des israelischen Systems „Arrow 3“, das Lang- und Mittelstreckenraketen mit einer sehr hohen Reichweite abfangen kann. Die Entwicklung begann mit dem „Arrow“ bereits 1986 in Israel unter US-Beteiligung. Das neue „Arrow 3“ gilt als sehr flexibel, feindliche Raketen sollen durch direkte Treffer zerstört werden. Der Schutzschirm der neuen „European Sky Shield Initiative“ könnte aus den drei Systemen „IRIS-T“, „Patriot“ und „Arrow 3“ bestehen.
In Frankreich und Italien wird das System „SAMP/T“ gefertigt, das seit 2002 einsatzfähig ist. Das Abwehrsystem kann mit unterschiedlichen Raketen bestückt werden, die eine Reichweite zwischen 30 km („Aster 15“) und bis zu 120 km erreichen („Aster 30“). Die Raketen sind kleiner als beim „Patriot“-System.

In die Ukraine liefern die USA jetzt das System „NASAMS“, das in Norwegen und den Vereinigten Staaten gebaut wird. Es kann mit „Patriot“ gekoppelt werden, das für die größeren Reichweiten gedacht ist. Aktuell erreicht das System „NASAMS 3“ eine Reichweite von bis zu 50 Kilometern. In Europa wird dieses System für einen Schutzschirm beispielsweise von Litauen und den Niederlanden verwendet.

Diese Systeme gibt es außerdem noch:

Führend ist auch die israelische Industrie, die mit „Davids Sling“ (bis 160 km) und dem „Iron Dome“ (bis 17 km) beispielsweise zwei sehr fortschrittliche Abwehrsysteme fertigt, die jedoch nicht an die Ukraine geliefert werden.

Von russischer Seite sind die Systeme S-300 und S-400 im Einsatz, deren Trefferquoten in Untersuchungen der NATO weniger gut abgeschnitten haben als beim Patriot-System. Die Ukraine verfügt über das S-300 und erzielte damit bei den jüngsten Raketenanschlägen Abfangquoten von bis zu 50 Prozent. Es hat eine Reichweite von 75 bis 100 km.

Deutschland plante zwischenzeitlich die Entwicklung eines weiteren eigenen Systems, des TVLS, das auf dem Projekt „MEADS“ basierte. Der Bundestag hatte aber 2020 per Beschluss die Weiterentwicklung gestoppt. Weitere Länder, die Schutzschirme entwickeln und herstellen, sind Indien und China sowie Taiwan.

Wie funktioniert ein modernes Abwehrsystem?

Ein Radar sieht sich den Luftraum über einem bestimmten Gebiet an. Es kann eine Freund- / Feind-Erkennung durchführen, die interpretiert wird. Dabei werden alle Luftfahrzeuge erfasst, denn es geht ja nicht nur um Flugzeuge, sondern auch um Raketen und größere Drohnen. Entdeckt das Radar einen Feindkontakt, so wird die Abwehrrakete gestartet. In Zusammenarbeit mit dem Radar kann die Rakete auch noch nachgesteuert werden, bis sie schließlich das Flugobjekt trifft und unschädlich macht.

Dabei kommt es auf eine jederzeit sichere Energieversorgung an: VINCORION liefert die Energie für das Radarsystem und den Raketen-Launcher von Patriot und den Launcher von IRIS-T. „Das besondere ist das Lastprofil des Systems“, erklärt Stefan Stenzel. Über den Verlauf des Einsatzes hinweg gebe es immer wieder besondere Lasten, für die Energie bereitgestellt werden müsse. Hybrid-Systeme können deutlich effizienter sein, da sie den Betrieb am Netz ermöglichen, wenn ein System stationär betrieben wird. Stefan Stenzel: „Die Herausforderung ist, immer so viel Energie zu liefern, wie benötigt wird – auch unter Umweltaspekten ein wichtiges Vorhaben.“

Patriot ist transportabel, aber zukünftige Systeme sollen auch in Containern untergebracht werden. Die Module sollen eine einheitliche 20-Fuss-Transportschnittstelle zum Trägerfahrzeug erhalten – das macht die Logistik einfacher und die Aggregate gut einsetzbar.

„IRIS-T“ besteht beispielsweise aus der Radaranlage, dem Gefechtsstand und dem Raketen-Starter, die auf Lastwagen montiert sind. Mehrere Systeme können gekoppelt werden und so einen effektiveren Schutzschirm bilden.

Was kann der Ukraine helfen?

Die Ausrüstung mit IRIS-T scheint in der Tat für die Ukraine sehr hilfreich im Krieg mit Russland zu sein. Zunächst ist ein erstes „IRIS-T“ geliefert worden, im Laufe des Jahres 2023 sollen drei weitere dazukommen. Ob die Ukraine aber ein „Patriot“-System bekommt, die Kiewer Regierung warb dafür bei den USA, ist noch unklar.

Vom „NASAMS-3“-System wurde aus den USA eine Einheit geliefert, bis zu sieben weitere sollen folgen. Die Sorge davor, dass ein Raketenschutzschirm in die Hände Russlands fallen könnte, dürfte laut manchen Experten bei einigen Systemen auch eine Rolle spielen. Bislang wollen Frankreich und Italien ihr System nicht liefern. Dort ist aber Bewegung ins Spiel gekommen: Frankreich will grundsätzlich ein System liefern, hält sich mit Details aber noch zurück.

Für die Systemen, die an die Ukraine geliefert werden, seien es nun „IRIS-T“ oder „NASAMS“, gilt allerdings: Sie müssen erst noch produziert werden. Bei der Herstellung und dem Betrieb sind ressourcenschonende Komponenten gefordert, und zwar in Bezug auf die Emissionen, aber auch auf Kraftstoffverbräuche und Einsatzkosten. VINCORION kommt dabei seine Erfahrungen mit mobilen, hybriden Stromversorgungsaggregaten zugute, so wie sie das Unternehmen in den neuen SEA-Aggregaten („Stromerzeugungsaggregate“) an die Bundeswehr liefern wird.

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