Was technische Affinität und Eigeninitiative zu leisten vermögen
Ein Interview mit Jannik Haupt und Finn-Niklas Reimers
Was hat eine prämierte Zeitrafferaufnahme mit dem Kundendienst von VINCORION zu tun? Und eigentlich nicht nur eine, sondern ganz viele … Im ersten Moment: nichts. Und dennoch.
Hier arbeiten Menschen mit unterschiedlichsten Interessen. Was sie alle gemeinsam haben, ist ihre technische Affinität und die Begeisterung für komplexe technologische Lösungen. So zum Beispiel unsere beiden Techniker Jannick Haupt und Finn-Niklas Reimers, die sich in diesem Interview kurz vorstellen und das Rätsel um die Eingangsfrage auflösen.
Hallo Jannick, hallo Finn, wie lange seid ihr schon bei VINCORION und was sind eure Aufgabengebiete?
Finn: Wir sind seit acht Jahren bei VINCORION. Jannick und ich kannten uns bereits aus der Schule. Wir haben zusammen unseren Abschluss gemacht und sind dann 2012 gemeinsam bei VINCORION eingestiegen, um eine Ausbildung zum Elektroniker für Maschinen und Anlagentechnik zu absolvieren. Wir arbeiten seitdem im Kundendienst von VINCORION und haben viel gelernt – von den Kollegen und Kolleginnen, in den unterschiedlichen Abteilungen und Produktionsbereichen sowie in unserer Ausbildungswerkstatt. Bei uns standen Steuerungstechnik, Elektromagnetismus und Automatisierung ebenso auf dem Lehrplan wie eine Metallgrundausbildung.
Jannick: Ich arbeite heute meist als Kundendienst-Techniker vor Ort – so bin ich beispielsweise erst vor kurzem von einem Arbeitsauftrag aus Frankreich zurückgekehrt. Ich warte und repariere die Winde NH-90 – zu 50 Prozent hier, zu 50 Prozent vor Ort beim Kunden. Finn hingegen arbeitet im Prüffeld und unterstützt die Kollegen und Kolleginnen auch bei Wartungs- und Reparaturarbeiten.
Finn: Ich bin insbesondere für das Prüfen von Geräten im Prüffeld verantwortlich.
Und was hat euer Arbeitsgebiet mit der Zeitrafferaufnahme zu tun?
Finn: Jannick und ich wollten uns nach der erfolgreich absolvierten Ausbildung und nach dem Sammeln von Berufserfahrung zusätzlich fortbilden. Daher besuchten wir zusammen mit zwei weiteren Kollegen aus der Firma für drei Jahre die Berufliche Schule für Energietechnik Altona (kurz: BEA). Ziel war es, dass wir uns zum Techniker für Elektrotechnik weiterbilden, um mehr Fertigkeiten und Kenntnisse in diesem Bereich zu erlangen und uns somit neuen Aufgabenbereichen und Herausforderungen widmen zu können. Wir wollten uns mehr Möglichkeiten für die Zukunft schaffen und Neues erlernen. Das geschah alles auf Eigeninitiative – VINCORION war sehr kooperativ, was den zeitlichen Rahmen betrifft, sodass wir unser Pensum über die drei Jahre gut schaffen konnten.
Jannick: Im Rahmen unserer praktischen Abschlussarbeit verknüpften wir unsere private Affinität zu Film und Video mit unserem erlernten technischen Know-how. Entstanden ist dabei eine Konstruktion eines fahrbaren Kamerastativs mit automatischer Ausrichtung für Aufnahmen von Hyperlapses.
Finn: Als praktischer Bestandteil der Arbeit versahen wir einen auf Schienen befindlichen Schlitten mit entsprechender Antriebstechnik – und zusätzlich mit USB-Anschluss, Touchdisplay und Batteriestandsanzeige. Gesteuert wird das Ganze über einen Arduino. Die Kamera fährt dann in einer vorgegebenen Geschwindigkeit die definierte Länge an der Schiene ab und schießt dabei eine vorgegebene Anzahl von Bildern. Zusätzlich lässt sich auch der Neigungswinkel einstellen, um die Bilder dynamischer zu gestalten.
Jannick: Es gibt natürlich bereits Ansteuerungen für Zeitrafferaufnahmen – allerdings sind die handelsüblichen in ihrem Bewegungsrahmen recht eingeschränkt, da die Antriebseinheit in der Regel an den Schienen sitzt und der Schlitten lediglich über einen Riemen damit verbunden ist. Mit unserer Konstruktion lassen sich die Fahrten beliebig erweitern, da das Schienenmodell modular ist.
Was bedeutet die Prämierung eurer Arbeit?
Finn: Unsere Abschlussarbeiten finden auch Eingang in den Marktplatz der Abschlussarbeiten der BEA. Da werden die besten Arbeiten des Jahrgangs bewertet. Unsere Konstruktion des fahrbaren Kamerastativs hat den zweiten Platz belegt, worauf wir sehr stolz sind.
Jannick: Mit der praktischen Abschlussarbeit ist natürlich auch ein Film entstanden, der unsere Konstruktion in der Praxis beweisen soll. Finn hat dazu noch die passende Musik komponiert – viel Spaß also beim Ansehen.