Moderne Stromerzeuger für die Bundeswehr – auch mit 20 Kilowatt Leistung

VINCORION schließt weiteren Entwicklungsauftrag mit dem BAAINBw in Koblenz für die Bundeswehr.

Die Ausrüstung der Bundeswehr mit modernen und umweltfreundlichen Aggregaten geht in die nächste Runde: Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in Koblenz hat das Technologieunternehmen VINCORION beauftragt, moderne Stromerzeugungsaggregate in der Leistungsklasse 20 Kilowatt zu entwickeln sowie dazu passende Batteriespeichermodule in der gleichen Leistungsklasse. Der Auftrag umfasst auch die Herstellung von Prototypen und zahlreichen Vorserienmodellen für eine breite Truppenerprobung.

Damit kommt zu den „großen“ Aggregaten in den Leistungsklassen 200 und 50 Kilowatt, die im November 2022 beauftragt worden waren, jetzt auch eine Serie kleinerer Aggregate mit 20 Kilowatt Leistung dazu. Dies gibt VINCORION anlässlich „RÜ.NET 2023“, dem „5. Anwenderforum Rüstung und Nutzung in Koblenz“, bekannt, die am 30. und 31. August stattfindet.

Es handelt sich um Stromerzeugungsaggregate (SEA), die für den mobilen Einsatz konzipiert sind. Sie können beispielsweise Gefechts- und Kommandostände umweltfreundlich mit Energie versorgen, für Kommunikations- und Überwachungssysteme eingesetzt werden oder den Betrieb sensibler IT- oder Sanitätstechnik sichern. „Hohe Temperaturen, Sand, Staub und andere Umwelteinflüsse können dem robusten System nichts anhaben“, erklärt Dr. Stefan Stenzel, Geschäftsführer von VINCORION, die neuen Stromerzeuger, die bei VINCORION am Werk in Altenstadt in Bayern gefertigt werden. Die Aggregate können schnell in Betrieb genommen werden und erfüllen höchste Sicherheits- und Brandschutzanforderungen.

Der Schutz wird in allen Bereichen komplettiert

„VINCORION steht für Green Defense“, fügt Stenzel hinzu, „also dafür, Lösungen zu entwickeln, die möglichst klimafreundlich sind.“ Deshalb tragen die militärischen Stromerzeugungsaggregate den Namen „PGM low emissions^V“, in die das Unternehmen Dieselmotoren mit modernster Abgasnachbehandlung einbaut. Im Normalbetrieb halten die Aggregate die relevanten Normen sowie die Emissionsgrenzwerte der EU-Abgasstufe V ein. Bei Bedarf, zum Beispiel im Rahmen eines Auslandseinsatzes der Bundeswehr, kann aber auch regional erhältlicher Dieselkraftstoff genutzt werden oder gängige militärische Kraftstoffe gemäß NATO-Single-Fuel-Policy – genau wie bei den „großen Brüdern“ der 20-Kilowatt-Aggregate.

Durch eine innovative „Emission-Downgrade“-Technologie können selbst stark schwefelhaltige oder verwässerte Kraftstoffe genutzt werden. Die Verfügbarkeit von Energie ist damit auch in schwierigen Einsätzen gesichert – ein „Muss“ im Krisenfall.

Neben den Aggregaten hat das Bundesamt auch die Lieferung neuer Batteriemodule beauftragt. Daniel Zeitler, Director Product Management bei VINCORION, erklärt: „Unsere innovativen Energiespeichermodule „ESM hybrid^V“ können im Verbund mit dem „PGM low emissions^V“ betrieben werden. Damit lasse sich sowohl kritische Lastspitzen, wenn viel Strom geliefert werden muss, wie auch der sonst häufige Unterlastbetrieb der Dieselmotoren in Zeiten geringer Stromnachfrage, vermeiden. Gerade letzteres schont die Aggregate und spart erheblich Kraftstoff ein. Außerdem können dank der Energiespeicher auch lokale Stromnetzte oder PV-Systeme, also Solarsysteme, emissionsfrei genutzt werden und das Dieselaggregat ist nur noch das Back-Up. Damit steht nun auch der 20 kW Klasse, dem zukünftigen das Arbeitstier der Bundeswehr beim Thema Energie, unsere moderne Hybrid-Technologie zur Verfügung.“

Das erste Testmodell für das neue 20-Kilowatt-Aggregate soll Ende 2024 an die Bundeswehr geliefert werden, die Vorserienmodelle sollen ein Jahr später folgen. Sofern dann die benötigten Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt werden, sollen die ersten Serienmodelle der Truppe im Jahr 2026 zulaufen.

9243 9243 Rendering des militärischen Stromerzeugungsaggregats „PGM low emissionsV“ in der Leistungsklasse 20 Kilowatt

Foto: VINCORION

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