So verbessern wir den CO2-Stiefelabdruck
Klimaschutz im Fokus der Sicherheitspolitik
Trinkwasserknappheit, umweltbedingte Migration, Flutkatastrophen: Der Klimawandel gehört zu den größten Treibern von globalen und lokalen Konflikten. Das wiederum macht den Klimaschutz zu einer zentralen Säule der weltweiten Sicherheitspolitik. Dafür muss sich die Branche neu aufstellen.
Als sich Mitte Juni die NATO-Staaten in Brüssel getroffen haben, ging es nicht nur um den Umgang mit China, um prozentuale Verteidigungsausgaben oder um das Verhältnis zwischen den USA und Europa. Es ging um viel weitreichendere gemeinsame Ziele: um den Klimaschutz und den Beitrag, den gerade auch der Verteidigungssektor dazu leisten kann. Denn der Verteidigungssektor belastet die Umwelt stark. Eine Studie der Boston University beziffert den CO2-Ausstoß des US-Militärs 2018 auf über 200 Millionen Tonnen. Nur 16 Länder der Welt setzen pro Jahr mehr Treibhausgase frei. Sind Panzer mit Solarzellen, Biotreibstoff für Militärfahrzeuge oder elektrisch betriebene Flugzeuge für die Pilotenausbildung eine Lösung?
Taktische und Wettbewerbsvorteile
„Klimaschutz und Sicherheitspolitik sind untrennbar miteinander verbunden“, erklärt Dr. Stefan Stenzel, Managing Director von VINCORION. „Die Herausforderung ist es, nachhaltige Lösungen zu finden, ohne die Kernaufgabe – die Sicherheit – zu vernachlässigen. Dazu sind alle Akteure gefordert, natürlich auch wir als Industrieunternehmen. Wir arbeiten deshalb intensiv daran, den Nachhaltigkeitsgedanken in allen Bereichen unseres Unternehmens zu verankern – von den Lieferketten und emissionsarmen Fertigungstechniken bis hin zum Design von effizienten und ressourcenschonenden Energielösungen für zivile und militärische Anwendungsbereiche.“
Nachhaltigkeit ist dabei kein gesellschaftlicher Selbstzweck, sondern schafft konkrete Wettbewerbsvorteile. Verteidigung geht in vielen Bereichen schon umweltfreundlich. Zu den Lösungen, die den „CO2-Stiefelabdruck“ verbessern sollen, zählen die hybriden Energiesysteme von VINCORION. Sie optimieren die Effizienz im Power Management von militärischen Plattformen und sorgen so unmittelbar für geringere Treibhausgasemissionen. In Feldlager- oder Luftverteidigungssystemen wird die autarke, anpassbare und hybride Energiearchitektur dabei zugleich zum taktischen Vorteil: Sie spart bis zu einer Hälfte des Kraftstoffbedarfs, halbiert die Stillstandzeit und garantiert eine vierfach höhere Ausfallsicherheit. Darüber hinaus ermöglichen die Energiesysteme die Einbindung autarker Brennstoffzellentechnologie und weiterer nachhaltiger Energiequellen.
Nachhaltig nach innen und außen
Aber nicht nur im Einsatz stehen Energie- und Klimabilanz immer wieder auf dem Prüfstand. Ob ein runderneuerter Generator wieder einwandfrei funktioniert, lässt sich nur in Testverfahren bestimmen. Dafür braucht es elektrische Energie. Gleichzeitig wird Energie in diesen Verfahren freigesetzt. „Diese Energie aus den Prüfverfahren wieder nutzbar zu machen und in den Produktionskreislauf zurückzuführen beschäftigt uns genauso, wie ein möglichst langer und wartungsarmer Lebenszyklus der Produkte selbst“ erklärt Dr. Stefan Stenzel.
Wartungsfreundliche Baugruppen sowie Systeme, die auf Modularität setzen und somit flexibel ausgetauscht und weiterentwickelt werden können, sind nachhaltiger – sowohl in der Entwicklung, als auch mit Blick auf die Total Cost of Ownership. Auch das ist Engagement für Nachhaltigkeit in der Industrie.“