Trend-Radar

Diese technologischen Entwicklungen sollte die Verteidigungsindustrie genau im Blick behalten

Nancy Nehring / iStock

Was erwartet die Verteidigungsindustrie im Jahr 2024 und darüber hinaus? Welche technologischen Trends und Entwicklungen sollten wir genau im Blick behalten? Wir haben unsere Experten bei VINCORION gefragt.

Henning Radtke, Head of Governmental Affairs bei VINCORION:

„Die Interoperabilität von Systemen und Plattformen für den militärischen Einsatz ist von essentieller Bedeutung und aus meiner Sicht ein absolutes Trendthema für die kommenden Jahre. Wir beobachten hier eine rasant voranschreitende Konsolidierung und Harmonisierung in den Streitkräften der NATO. Das hat gleich mehrere Vorteile: Streitkräfte aus verschiedenen Ländern sind mit den Systemen ihrer Partner bekannt und können diese nutzen und sich ggf. Wartung- und Instandsetzungskapazitäten teilen. Hierdurch entstehen Skaleneffekte in der gemeinsamen Beschaffung und Nutzung sowie eine höhere und verlässlichere Auslastung in der Industrie.“

Daniel Zeitler, Head of Product Management bei VINCORION:

„Bis 2050 plant die NATO klimaneutral zu sein. Und auch die EU und nationale Armeen haben klare Zero-Net CO2-Ziele für die kommenden 20 Jahre. Nachdem militärische Systeme aber 20 Jahre und länger im Einsatz sind, müssen wir heute die Energieversorgung der Streitkräfte umstellen. Dafür müssen wir alle technologischen Möglichkeiten der Hybridisierung und Elektrifizierung ausschöpfen und neben der Reduzierung der Emissionen auch die dadurch möglichen Vorteile bei Taktik, Nutzerfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit integrieren.

Unsere Stromerzeugungsaggregate PGM low emissionsV sind das beste Beispiel dafür: Dank der Hybrid-Technologie sind z. B. weniger Tankvorgänge nötig, was direkte taktische Vorteile bei Personalbedarf, Logistik und Kosten hat. Klimafreundlicher, taktisch überlegen und wirtschaftlicher – für mich ist Green Defense damit ein zukunftsweisender Trend.“

Patrick Möser, Product Manager Digital & Service bei VINCORION:

„Seit 2022 sehen wir immer stärker wachsende Bedarfe an einer effektiven Ersatzteilversorgung und effizienteren MRO-Abläufen im militärischen Bereich. Um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, fokussieren wir uns auf die Schaffung neuer, innovativer Dienstleistungen. Dabei nutzen wir die Möglichkeiten der Digitalisierung für kommende Herausforderungen, um den Einsatz komplexer Waffensysteme bereits in einem frühen Stadium virtuell zu modellieren und zu bewerten. Damit unterstützen wir unsere Kunden, Fähigkeitslücken zu schließen und neue Potentiale zu eröffnen. Marktgerechte Verfügbarkeit, materielle Einsatzbereitschaft und schlanke Lebenszykluskosten stehen dabei im Mittelpunkt. Unsere Endkunden, z. B. für unsere neuen hybriden Stromaggregate, wertschätzen diesen Ansatz.“

Rolf Kummer, Director Strategic Projects bei VINCORION:

„Mit zunehmend komplexeren und unvorhersehbarer werdenden militärischen Einsätzen gewinnt das Thema Modularität bei unseren Kundenplattformen immer mehr an Relevanz und bildet damit einen Schlüsseltrend der kommenden Jahre. Eine modulare Bauweise erhöht die Einsatzbereitschaft der Land-Systeme, indem einzelne Module z. B. mittels „Spares Pooling“ für einen Austausch konstant vorgehalten und somit Lieferzeiten erheblich verkürzt werden können. Das führt nicht nur zu geringeren Waffensystem-Ausfallzeiten, sondern ist auch kostensparend. In der Luftfahrt wird deshalb schon länger erfolgreich auf eine modulare Bauweise und derartige Logistikkonzepte gesetzt.“

Diese technologischen Entwicklungen sollte die Verteidigungsindustrie genau im Blick behalten

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